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Der ausgewiesene Sicherheitsexperte im Bereich der Transport- und Logistikkriminalität Neumann ist CEO des größten Sicherheitsverbands in der Logistik-Vertriebskette. Der Oldtimerfan spricht über das zukünftige Wirken der ASW Nord unter seiner Führung.
ASW Nord: Neben Ihrem neuen Amt sind Sie auch Präsident und CEO der Tapa. Bei Tapa denkt man an spanische Köstlichkeiten. Was verbirgt sich dahinter?
Thorsten Neumann: (lacht) Die Tapa ist der größte Sicherheitsverband in der „Vertriebskette“. Sie wurde 1997 in den USA gegründet und ist dann 1999 nach Europa gekommen. Derzeit haben wir in Europa über 500 Mitgliedsfirmen mit führenden Herstellern aus allen Industriebereichen, wie zum Beispiel Elektronik, pharmazeutische Industrie, Sport wie Bekleidung, Automotive und natürlich auch führende Logistikunternehmen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, das wir seit 20 Jahren Standards kreieren, die weltweit anerkannt und auf dem Markt sind. Jahr für Jahr trainieren wir mehr Security Professionells in Bezug auf unsere Standards. Wir haben die größte Datenbank der Welt bezugnehmend auf Frachtdiebstähle und Cargo-Crime, sie ist sogar von Europol als beste Datenbank anerkannt worden.
Der neue Vorsitzende will Teamplayer sein
In der Tapa-Verbandszeitschrift drücken Sie Ihre Freude über die Zusammenarbeit mit Ihren neuen Vorstandskollegen Michael Schmidt und Frank Busch aus. Sind Sie ein Teamplayer?
Ja, bin ich. Ich freue mich riesig über die Zusammenarbeit mit meinen erfahrenen Kollegen aus der deutschen Industrie, wie dem CSO von Volkswagen, Michael Schmidt, und dem CSO von Continental, Frank Busch, und muss ganz klar dazu sagen, dass ich die Herausforderungen mit ganz großer Freude annehme. Als Teamplayer muss ich es meinen Kollegen nicht gleichmachen, sondern besser sein. Wichtig ist mir in meiner Aufgabe, dass wir sowohl unsere Mitarbeiter fördern als auch ich die Erwartung habe, dass ich in meiner neuen Aufgabe gefördert werde. Von daher gesehen bin ich immer nur so stark wie mein schwächstes Glied in meinem Team. Weiterhin ist es mir ganz wichtig, dass wir auch in den nächsten Jahren in der ASW Nord Vielfalt fördern und viel mehr Verantwortung und auch Projekte in die Hände des Teams legen.
Kommunikation im Team ist ein wunderbares Mittel, um Konflikte im Team zu lösen. So arbeite ich seit Jahren in der Tapa, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Mein Führungsgrundsatz ist der gegenseitige Respekt. Deshalb freue ich mich auf die zukünftige Zusammenarbeit sowie auf die Herausforderungen im neuen Team.
Was schätzen Sie am Sicherheitsverband ASW Nord?
Am meisten schätze ich an der ASW Nord, dass sie meine Heimat „widerspiegelt“. Als geborener Bremer und aufgewachsen in Flensburg freue ich mich immer wieder, auch mit meiner norddeutschen Kultur zusammenzuarbeiten. Ich schätze uns so ein, dass wir in der ASW Nord ein großes Potential mit hervorragenden Unternehmen haben, die in der ASW Gemeinschaft wirklich zu den Top-Firmen der Bundesrepublik Deutschland gehören. Des Weiteren freue ich mich und schätze am Sicherheitsverband ASW Nord, das wir uns einer riesen Herausforderung stellen, um einfach diesen Verband nach vorne zu treiben. Last but not least: Als internationaler Player, der seit dem Ende des Studiums immer in globalen Unternehmen und Positionen war, freue mich auch, mal in einem deutschen Verband tätig zu sein. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass ich meine Erfahrungen auf europäischer Ebene mit Zusammenarbeit in der europäischen Kommission, als Industrieexperte der Nato und enger Kontaktmann in das Bundeswirtschaftsministerium für Transport und vielen Innenministerien einbringen kann und möchte.
ASWN mit großem Potenzial
Die erste Klausurtagung des Vorstands hat stattgefunden. Welche Schwerpunkte Ihrer Arbeit für die ASWN haben Sie geplant?
Bezugnehmend auf meine zukünftige Arbeit haben wir als neuer Vorstand auf der Klausurtagung uns einen riesen Aufgabenverteilungsplan auferlegt. Wo jeder Vorstandskollege spezielle und spezifische Aufgaben übernommen hat, die wir auch messen können. Mit meinen Kollegen Schmidt und Busch werden wir die Entwicklung der strategischen Ausrichtung des Verbandes intensivieren. Dazu kommen die Führung der Vorstandssitzungen, die Präsentation des Verbandes nach außen und meine tatkräftige Unterstützung der Geschäftsführung und der Geschäftsstelle. Ich freue mich natürlich auch auf den monatlichen Austausch mit dem geschäftsführenden Vorstand hinsichtlich aller Tätigkeiten. Uns liegt ganz stark die Durchführung von besonderen Veranstaltungen am Herzen, wie zum Beispiel Kaminabende und Entscheiderfrühstücke mit führenden Managern aus der deutschen Industrie, um einfach mehr Mitglieder für die ASW Nord zu gewinnen. Einen Schwerpunkt, das hängt mit meinem Background zusammen, lege ich auch mit Blick auf die Softwareindustrie auf den Ausbau und Durchführung von Online-Schulungen. Im Moment ist für die ASW Nord die Mitgliederakquise das wichtigste Thema.
Thema interessant machen
Öffentliche Verlautbarungen der Sicherheitsbranche in der Politik und der Presse sind gefühlt wirkungslos. Wie kann man das anders machen?
Dies ist ein ganz großes und heikles Thema. Man muss ganz klar sagen, dass viele Kriminelle in der Industrie nicht sichtbar sind. Wirtschaftskriminalität ist eigentlich keine „Sexy-Kriminalität“. Das gilt besonders für die Medien, und genau das müssen wir ändern. Wir haben es erfolgreich in meinem Verband Tapa geschafft, indem wir auf diversen deutschen Formaten, wie Stern-TV, Spiegel-TV und anderen, eine Veröffentlichung erreicht haben. Wir wurden extrem von den Medien kontaktiert, um die Wirkungslosigkeit in der Politik nach vorn zu treiben. Um die Politik darauf aufmerksam zu machen, wie groß dieses Problem in Bezug auf Kriminelle ist, die uns täglich als Industrie angreifen. Was vielen Leuten nicht klar ist: Wir sprechen von hohen Millionen- und Milliardensummen an Verlusten in der deutschen Industrie. Viele der Global-Player sind zwar perfekt positioniert. Es wird aber eine Hauptaufgabe der ASW Nord sein, genau dieses Wissen der Global-Player auf den Mittelstand und den kleineren Unternehmen zu transformieren und dieses Wissen und Erkenntnisse aus der Industrie auf den Mittelstand herunterzubrechen. Wir wollen in der gesamten Industrie das Risiko minimieren.
https://www.sicherheit.info/problematik-in-der-politik-angekommen
Sie sind ein vielbeschäftigter „Global-Player“. Wie halten Sie es mit der Work-Life-Balance?
Eine sehr gute Frage, die an jedem selber liegt. Mit der 22-jährigen Erfahrung bei Global-Playern und mit globalen Verantwortungen bei diesen Unternehmen, wie Motorola, Nokia und zum Schluss Microsoft, ist die Work-Life-Balance nicht immer einfach. Trotzdem liegt es eigentlich an mir selbst. Ich muss Ihnen ganz klar sagen, Effektivität wird nicht gemessen an der Anwesenheit, sondern Effektivität wird gemessen an der Qualität, an dem, was sie einfach bringen. Auch die Verbandsarbeit hat mir dabei geholfen. Ich konnte meinen Managern immer klar machen, dass jede Stunde, die ich in die Tapa investiere, eigentlich zwei bis fünf Stunden der Firma bringen. Ich musste das Rad nicht neu erfinden, weil ich Kontakte in die Industrie hatte, die genau dieses Problem, an dem ich gearbeitet habe, bereits gelöst hatten. Deren Support und Hilfe habe ich mir einfach zunutze gemacht.
Für mich ist Familie ganz klar das Wichtigste was es gibt. Ich selbst bin seit über 20 Jahren glücklich verheiratet und habe drei Kinder, alles Söhne. Freizeit ist für mich auch ganz wichtig, Ich fahre gerne viel Fahrrad, war jahrelang auf dem BMX in Skateparks unterwegs und fahre zurzeit Mountainbike, Außerdem freue mich über meine alten Autos, und genieße es, wenn ich mit ihnen in der Gegend herumfahren kann. Wie gesagt: Work-Life-Balance muss man in einem ausgewogenen Verhältnis praktizieren und leben.
Das Interview führte Klaus Kapinos
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