Lesen Sie den originalen Artikel: Elektronische Zutrittslösung für Brauerei
Die Zertifizierung zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit veranlasste die Brauerei Feldschlösschen, Rheinfelden, zur Einführung einer neuen elektronischen Zutrittslösung. Neben den Auflagen der Zertifizierung bestimmten die Entscheidung zur Auswahl des Systems die Flexibilität bei der Berechtigungsvergabe, die Verfügbarkeit unterschiedlicher Technologien und planbare Kosten für die Erweiterung.
Die Feldschlösschen Getränke AG in Rheinfelden, Aargau, ist die führende Brauerei der Schweiz und zugleich größter Getränkehändler des Landes. Mit der Zertifizierung nach dem Standard FSSC 22000 war auch ein Umdenken bei der Zutrittskontrolle verbunden. „Wir hatten ein mehr als 30 Jahre altes mechanisches Schließsystem im Einsatz, dessen Ablösung wir bereits diskutiert hatten. Der Auslöser für die Einführung eines elektronischen Systems war aber die zusätzliche Zertifizierung und die damit gestiegenen Anforderungen“, erinnert sich Christoph Stadler, Leiter Gebäudeinstandhaltung der Brauerei Feldschlösschen.
FSSC 22000 (Food Safety System Certification 22000) ist eine Norm zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bei der Erzeugung von Lebensmitteln und verbindet die Anforderungen der ISO 22000, Managementsysteme für die Lebensmittelsicherheit, mit Präventivprogrammen diverser anderer Normen. Zu den Auflagen gehören unter anderem verschlossene Gebäude und funktionsbezogene Zutrittsberechtigungen.
Zutritte zur Brauerei genauer steuern
Bei den Anforderungen legte Stadler neben den Bedingungen der FSSC besonderen Wert darauf, flexibel auf Änderungen reagieren zu können: „Uns ging es darum, Berechtigungen besser zuteilen zu können. Das wollten wir erreichen, indem wir Sektoren schaffen und individuelle Zutrittsberechtigungen mit Zeitfenstern versehen. Das betrifft unsere Abteilungen, aber auch Fremdfirmen. Generell war es das Ziel, Zutritte genauer steuern zu können, also zu bestimmen, wer, wo, wann Gebäude betreten kann“. Darüber hinaus sollte das neue System unterschiedliche Öffnungsmodi unterstützen, zum Beispiel freien Zugang innerhalb eines definierten Zeitfensters gewähren.
Die Brauerei hatte zuvor bereits ein Online-Zutrittssystem im Einsatz. Dessen Fortführung kam aber nicht in Frage, erläutert der Technikleiter: „Die Berechtigungsvergabe war kompliziert, und es basierte auf einer veralteten Identifikationstechnologie. Daher haben wir uns hier für einen neuen Ansatz mit Dual-Chip entschieden, der die Zeiterfassung und die Zutrittskontrolle zwar weiterhin auf einem Badge, aber auf getrennten Chips vereint“. Neben der Gebäudesicherheit nahm Stadler ebenso die Arealabsicherung in Angriff. Hierfür wünschte er sich eine Zufahrtssteuerung mit Kennzeichenerfassung für Lieferanten und mit Weitbereichslesern für Gabelstapler.
Marktanalyse und Pilotprojekt
Nachdem die grundlegenden Anforderungen formuliert waren, ging es im nächsten Schritt an die Systemauswahl. Hier sahen sich die Verantwortlichen einer beträchtlichen Bandbreite von Angeboten gegenüber. „Das veranlasste uns, zunächst eine Marktanalyse durchzuführen und die wichtigsten technischen Kriterien für das System herauszufiltern“, beschreibt Stadler das Vorgehen. „Für uns haben sich dabei zwei entscheidende Punkte herauskristallisiert. Zum einen die Benutzerfreundlichkeit, das heißt ein virtuelles Netzwerk und kein reines Offline-System. Denn wir wollen keinesfalls jede Tür ablaufen müssen, wenn sich Berechtigungen ändern. Und zum anderen war uns die Innovationsfähigkeit des Herstellers wichtig. Hier haben wir insbesondere die Gestaltung der Softwareoberfläche, verfügbare und kombinierbare Technologien sowie nützliche Tools, wie Mandantenfunktion, Mobile Access oder Lageplandarstellung, berücksichtigt“, geht er ins Detail.
Daraufhin lud Christoph Stadler ausgewählte Hersteller für ein Pilotprojekt ein, um die Systeme unter Praxisbedingungen zu testen. „Basierend auf den dabei gewonnenen Erkenntnissen haben wir unsere Anforderungen noch einmal verfeinert, wobei vor allem Folgekosten für Lizenzen und Unterhalt eine größere Gewichtung erhielten. Das ist vor dem Hintergrund der Erweiterung des Systems auf alle Standorte in der Schweiz von enormer Bedeutung“, erklärt Stadler.
Entscheidung fällt für elektronische Zutrittslösung
Letztlich fiel die Entscheidung mit deutlichem Abstand zugunsten der Systemplattform Salto Space. Für Stadler waren die Funktionen und Bedienung Ausschlag gebend: „Mit der Lösung können wir alle unsere Anforderungen abdecken – und viel mehr. Denn die immensen Möglichkeiten, die das System tatsächlich bietet, erkennt man erst richtig, wenn man damit arbeitet. Das ist für uns auch Ausdruck der Innovationskraft, die dahinter steckt. Man merkt, dass das Unternehmen das System mit Herzblut weiter entwickelt. Ein Beispiel ist das SVN-Flex, mit dem wir Zutrittsberechtigungen an dafür definierten funkvernetzten Beschlägen aktualisieren können. Damit sparen wir uns verkabelte Update-Punkte im Gebäudeinnern. Ganz wichtig waren uns außerdem die kalkulierbaren Kosten dank der durchdachten Lizenzierung, bei der wir für neue Zutrittspunkte keine zusätzliche Software-Lizenz benötigen. Das kommt uns natürlich bei der angedachten Erweiterung sehr entgegen“.
Reibungslose Installation
Die Installation begann mit der Türplanung für den Stammsitz der Brauerei in Rheinfelden. Als nächstes wurden die Personen über eine Schnittstelle in die Software importiert und Zutrittsgruppen und Bereiche gebildet. Die Montage hat der Salto Premium Plus Partner Hasler + Co AG übernommen. Feldschlösschen bevorzugte einen Partner, der nicht nur ein großes Projekt stemmen kann, sondern zugleich schweizweit präsent ist, um später die anderen Standorte ausstatten zu können. Zunächst rüstete Hasler die Online-Zutrittspunkte aus, dann erhielten die Mitarbeiter der Brauerei ihre neuen Zutrittsausweise, und schließlich folgten die virtuell vernetzten Zutrittspunkte.
„Die Installation verlief reibungslos“, freut sich Stadler. „Das gesamte Projekt nahm ungefähr ein halbes Jahr in Anspruch, inklusive der Pilotphase. Die Erfahrungen aus dem Piloten in der Logistik haben uns die zweite und dritte Ausbauphase (Brauerei und Verwaltungsgebäude) gelassen angehen lassen.“
Das Projektmanagement lag von Anfang an bei Salto Schweiz. „Unser Ansprechpartner war immer zur Stelle, hatte immer Lösungen für unsere Anliegen parat oder hat diese extrem rasch abgeklärt. Und auch jetzt, nach dem Abschluss des eigentlichen Projekts, kümmert er sich noch vorbildlich darum“, lobt der Abteilungsleiter.
Virtuell vernetzung und mobilfähig
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem Salto Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Schließberechtigungen auf dem Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen über gesperrte Identmedien oder etwa Batteriestände auf die Identmedien und geben sie somit weiter. Die Update-Punkte – in der Brauerei Feldschlösschen derzeit Online-Wandleser – übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen auf die Identmedien. Als Identifikationstechnologie fungiert Mifare Desfire EV1.
Punktuell ergänzt die mobile Zutrittstechnologie Justin Mobile das virtuelle Netzwerk. Sie kommt vor allem zum Einsatz, wenn Handwerker einzelne Zutritte benötigen oder Mitarbeiter ihre Zutrittsausweise vergessen. Justin Mobile erlaubt das Öffnen von Türen mit dem Smartphone und verwendet dafür die in jedem Smartphone integrierte Bluetooth-Schnittstelle. Der mobile Schlüssel wird aus der Managementsoftware „Over the Air“ (OTA) an die in einem verifizierten Smartphone installierte Justin Mobile App verschickt. Der Anwender erhält eine Nachricht, dass er einen neuen mobilen Schlüssel erhalten hat und für welche Türen er berechtigt ist. Er muss dann nur noch das Smartphone vor den elektronischen Beschlag, Zylinder oder Wandleser halten und via App die Kommunikation starten. Darüber hinaus testet Stadler momentan an einigen Stellen die neue Technologie SVN-Flex für das kabellose Aktualisieren der Zutrittsberechtigungen.
Elektronische Zylinder vom Typ Salto Geo sichern sowohl Außentüren als auch Türen zu Lagerräumen und anderen Innenbereichen der Brauerei.
750 Zutrittspunkte eingebunden
Derzeit sind am Hauptsitz der Brauerei über 750 Zutrittspunkte eingebunden. Davon sind rund 75 Haupteingangstüren sowie Arealtüren und -tore mit Salto Online-Wandlesern und Steuerungen ausgestattet. Der elektronische Langschildbeschlag XS4 One kommt an etwa 450 Zutrittspunkten zum Einsatz, vor allem an Türen, an denen eine Zutrittsbeschränkung umgesetzt werden muss sowie an Türen, die öffentliche Bereiche mit Besuchern von internen Bereichen trennen. Über 40 elektronische Salto Geo-Zylinder sind an Türen installiert, an denen kein Beschlag montiert werden konnte, etwa in den Braugebäuden oder als Vorhangschloss im Archiv sowie für die Abdeckung der Malzgosse. Hinzu kommen über 180 elektronische Spindschlösser XS4 Locker, die der Sicherung der Mitarbeitergarderoben und Schlüsselkästen dienen.
Für die interne Zufahrtssteuerung nutzt Feldschlösschen Salto Weitbereichsleser an fünf Hallenzufahrten mit Staplerverkehr. An fünf LKW-Zufahrten zum Areal und den Logistikhallen wiederum kommt eine automatische Kennzeichenerkennung zum Einsatz. Die Zufahrtssteuerung ist zwar bereits installiert, wird aber erst in Kürze in Betrieb genommen. „Unser Ziel ist es, dass wir keine Schlüssel mehr für das Tagesgeschäft benötigen“, sagt Stadler.
Komfortables Management
Für die Zutrittsverwaltung verwendet die Brauerei die Managementsoftware Proaccess Space. „Wir kommen mit der Software sehr gut zurecht. Die Zuweisung der Zutrittsrechte ist einfach und Änderungen sind schnell umgesetzt. Daran erkennt man, dass die Software gut aufgebaut ist. Wir haben uns entsprechend rasch in das System eingefunden“, führt Stadler aus. Am meisten schätzt er die Möglichkeit des schnellen Sperrens von Medien, die zeitlich eingeschränkte Rechtevergabe und die Flexibilität bei individuellen Zutrittsrechten. „Überdies erfolgt das Hinzufügen von neuen Mitarbeitern und Löschen ausgetretener Mitarbeiter sowie die Verwaltung von Drittfirmen jetzt viel übersichtlicher“, ergänzt er.
Momentan werden 650 Badges für Mitarbeiter sowie 350 für Handwerker, Lieferanten und Besucher in dem System verwaltet. Dabei kommt auch die Mandantenfunktion zum Einsatz, die das dezentrale Management von Zutrittsrechten erlaubt.
Hagen Zumpe, Marketing Manager Salto Systems GmbH
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